Fragen
Wenn man Orff-Instrumente einsetzt, können die Kinder keine falschen Töne spielen, wenn auf den Instrumenten nur die Stäbe aufliegen, die zur Tonreihe des Liedes passen. Da die pentatonische Tonreihe nur Ganztöne enthält und die Kinder sich über längere Zeit mit dieser Klangwelt beschäftigen, erleben die Kinder die Einführung der Halbtöne als eine neue Klangwelt. Sie werden empfindlicher für die Wahrnehmung der Halbtöne.
Beginnt man den Unterricht mit den Klängen einer Majeur-Tonleiter, ist der Klang für die Kinder so natürlich, dass sie den Unterschied zwischen den Ganz- und Halbtönen nicht wahrnehmen.
Es ist eine Angelegenheit der Schulorganisation, zu welcher Zeit der neue Schlüssel in Angriff genommen wird.
Was meine Bücher betrifft, so ist es möglich, nach der Nr. 195 des ersten Buches mit dem Fa-Schlüssel im zweiten Buch zu beginnen. Die Arbeit wird dann gleichzeitig in beiden Büchern fortgesetzt. Von dieser Idee bin ich jedoch nicht begeistert.
Diese Feststellung verstehe ich nicht, es sei denn, man arbeitet mit Büchern, in denen der (Bass-) Fa-Schlüssel nicht ausgiebig genug in den Übungen angeboten wird!
In meinem 2. Buch wird der (Bass-) Fa-Schlüssel systematisch über längere Zeit geübt. Anschließend wird in den Schlüsselwechsel innerhalb der Übungen übergeleitet. In allen Büchern sind die 2 Schlüssel gleichwertig vertreten. Dies muss nach meinem Verständnis zum Ziel führen, dass jeder Schlüssel dem Schüler geläufig wird. Die große Anzahl an Solfègeübungen in meinen Büchern trägt auch zur Lösung dieses Problems bei.
Wenn dieser Platz, den das Lernen der anderen Schlüssel einnahm, nicht durch andere der musikalischen Entwicklung des Schülers dienende Übungen ersetzt wird, ist es durchaus möglich, dass manche Schüler nicht mehr so viel lernen und dadurch nachlässiger werden. Es entsteht ein Vakuum, das durch sinnvolle Übungen aufgefüllt werden muss!
An erster Stelle steht die mit den Vorzeichen solmisierte Intonation der Intervalle und mit dieser Arbeit die Schulung der inneren Vorstellung derselben! Dies ist die einzige Möglichkeit, den Schüler zu befähigen, die Notenschrift zu verstehen und sie selbständig wiederzugeben!
In meinen Büchern werden noch weitere Aufgaben angeboten, die den Schüler fordern, z. B.:
- Intonationsübungen
- Hörübungen
- Dreiklänge solmisieren und hören
- von zweistimmigen Rhythmusübungen die eine Stimme lesen die andere Stimme klopfen
- von zweistimmigen Singübungen die eine Stimme singen die andere Stimme klopfen
- Schnelles Lesen-Übungen
- Wanderintervalle singen
- Transpositionen singen
- Kadenzen realisieren
- einen Bass unter eine Melodie setzen
- usw.
Wenn eine Singübung zu schwer ist oder wenn Intonationsprobleme vorkommen, kann man diese Übung im Moment überspringen und zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen. In der Zwischenzeit sollen Intonations- und Rhythmusübungen gemacht werden, die die Schwierigkeiten ausräumen.
Auslassen oder nur vor- und nachsingen soll man eine Übung nicht!
Patschen
Auf dem Stuhl sitzend, schlägt man mit der Handfläche auf die Oberschenkel. Dies kann mit beiden Händen gleichzeitig oder mit den Händen abwechselnd geschehen.
Klatschen
In die Hände klatschen:
- flache Hand auf flache Hand
- mit den Fingern einer Hand auf die flache andere Hand
- mit 2 Finger einer Hand auf die flache andere Hand
Daraus ergeben sich dynamische Effekte.
Schnalzen
Der Mittelfinger stützt sich auf den Daumen und schnippt mit einer schnellen Bewegung in die Handfläche. Dies ist Fingerschnippen. Das Fingerschnippen kann mit beiden Händen gleichzeitig oder abwechselnd geschehen.
Der Rhythmus wird bearbeitet wie es im Lehrerbuch 1 auf S. 22 beschrieben ist. Dann wird der Text, anschließen die Melodie nach Gehör gelernt. Diese steht immer im Lehrerbuch bei der Aufgabe.
Der Schüler muss nur die Anzahl der Halbtöne in den Intervallen kennen, so wie sie in C-Dur (do Majeur) vorkommen:
- Alle Sekunden und Terzen ohne Halbton sind groß (majeur)
- Alle Sekunden und Terzen mit einem (1) Halbton sind klein (mineur)
- Alle Sexten und Septimen mit einem (1) Halbton sind groß (majeur)
- Alle Sexten und Septimen mit zwei (2) Halbtönen sind klein (mineur)
- Alle Quarten und Quinten mit einem (1) Halbton sind rein (juste)
- Die Quarte ohne Halbton ist übermäßig (augmentée)
- Die Quinte mit zwei Halbtönen ist vermindert (deminuée)
Die Intervalle mit Vorzeichen werden von dieser Basis aus definiert, wie es im 2. Lehrerbuch, S. 93 bis 96 beschrieben ist.